Die meisten Lehrerinnen und Lehrer kennen folgende Situation: Ein Schüler benutzt entgegen der festgelegten und besprochenen Regeln das Handy im Unterricht. Lehrer: Gib mir bitte dein Handy. Schüler: Nö. „Mit diesem ‚Nö‘ beginnt der Konflikt“, meint Rainer Wolf, Konflikttrainer bei EM/Power, „und der Lehrer befindet sich vor knapp 30 Augenpaaren auf dem schmalen Pfad zwischen Weichei-Pädagoge und Autokrat.“

Die vier Arten des ‚Nös‘ (charmantes Austesten, heiße oder kalte Verweigerung, provokativer Angriff, hoffnungsloser Affekt) und jeweils angemessene Strategien mit dem Ziel der Durchsetzung des Rechts auf ungestörtes Lehren und Lernen waren Inhalte einer sehr kurzweiligen schulinternen Fortbildung mit dem Titel „Souveräner Umgang mit Regelbrüchen, Unterrichtsstörungen und herausforderndem Verhalten“, an dem das gesamte BKB-Kollegium teilgenommen hat.

Angelehnt an das Buch „Wenn Nervensägen an den Nerven sägen“ von Rudi Rohde und Mona Meis schauspielerte Rainer Wolf viele weitere schulische Konfliktsituationen, suchte sich gelegentlich weitere Protagonisten und Rollenspiel-Partner aus dem Kollegium und erläuterte, „wann Druck raus und wann Druck rein muss“, oder „wo der kommunikative Status des Lehrers gegenüber dem Schüler sein sollte, um orientierungsgebender Leuchtturm, aber nicht autokratisch zu sein.“

Die Idee, den Konflikttrainer mit Kabaretterfahrung einzuladen, kam von Schulleiter Guido Tewes, der Rainer Wolf im Rahmen eines Fachtages des Netzwerks „Bildung und Gesundheit“ erlebt hatte. Lisa Leuker, Leiterin des Teams BuG am Berufskolleg, organisierte den Aktiv-Vortrag u.a. mithilfe von Fördermitteln des Landesprogramms Bildung und Gesundheit NRW. 

 „Als Mitglied im Landesprogramm ist es unser Anliegen, die Gesundheit der Lehrkräfte und der Schülerschaft zu fördern. Ziel ist es souveräner mit Konflikten umzugehen und so Stress auf beiden Seiten zu reduzieren. Rainer Wolf hat heute sicherlich einen großen Beitrag dazu geleistet“, bilanziert die Sport- und Gesundheitslehrerin Leuker zufrieden.