Interview zur Stipendienberatung mit Ricardo Gohres, 19 Jahre

Ehemaliger Schüler der 1I 17

Ricardo GohresWie bist du auf die Idee gekommen, dich auf ein Stipendium zu bewerben?

Ich selber bin gar nicht auf die Idee gekommen – bis Frau Krämer mich auf diese Möglichkeit angesprochen hat. Und durch Gespräche habe ich mich überzeugen lassen, mich bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes zu bewerben. Und im Nachhinein kann ich nur sagen, dass ich mich wahrscheinlich noch weiter beworben hätte, wenn es mit der Studienstiftung nicht geklappt hätte.

Welche Bedingungen/Kriterien hast du erfüllt?

Neben dem Notenschnitt haben wohl auch meine Leistungskurse Mathematik und Informatik überzeugt. Die sind nicht so üblich. Dazu kommt aber auch persönliches Engagement. Bei mir vielleicht auch meine finanzielle Situation, da mich meine Eltern weniger unterstützen können als andere Familien. Zum anderen bin ich authentisch und offen geblieben. Ich habe mir gedacht, wenn es nicht klappt, ist es auch ok. Ich hatte ja vorher eh nicht an ein Stipendium gedacht.

Wie genau läuft denn solch ein Bewerbungsprozess?

Bei der Studienstiftung musste ich zuerst einen ausformulierten Lebenslauf einschicken. Da mich glücklicherweise das BKB vorgeschlagen hatte, wurde dieser aber nicht „bewertet“ und ich wurde auf jeden Fall zu den Auswahlgesprächen eingeladen.

Bei dieser Auswahl vor einer Jury hatte ich erst zwei Einzelgespräche. Einmal war das ein Schulleiter – was für mich als Lehramtsstudent natürlich cool war. Da werden Fragen zum Lebenskauf gestellt, aber auch Knobelfragen zum logischen Denken.

Anschließend gab es eine Art Assessmentcenter mit fünf Personen. Wir mussten vorab ein Referat vorbereiten und präsentieren und dann eine Diskussion zu dem Thema leiten. Es wurde dann nicht nur unsere eigene Präsentation und Diskussion beurteilt, sondern auch unser Verhalten während der anderen Referate.

Wusstest du, was in dem Auswahlgespräch auf dich zukommt?

Nils Bergenthum von der Hochschule Ruhr West hat für Interessierte Workshops angeboten. Da konnte ich dann auch mit einem älteren Stipendiaten sprechen. Das hat auf jeden Fall geholfen – auch wenn es dann in dem Gespräch irgendwie doch etwas ganz anders war.

Wie kann dich das Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes denn zukünftig unterstützen? Welche positiven Effekte hat die Vergabe für dich?

Zum einen natürlich die finanzielle Förderung. Vielmehr hilft aber die Vernetzung. Ich bin in einer Stipendiantengruppe an meinem Standort und habe einen Vertrauensdozenten zugewiesen bekommen. Das ist eine enorme Unterstützung. Zudem bietet die Studienstiftung viele interessante Veranstaltungen und Workshops.

Würdest du anderen Schülerinnen und Schülern empfehlen sich mit dem Thema Stipendien zu beschäftigen und beraten zu lassen und wenn ja, warum?

Ich empfehle es definitiv. Für mich war die Anfrage von Frau Krämer und letztendlich die Zusage ein totaler Push. Ich habe nie wirklich gedacht, dass ausgerechnet ich ein Stipendium bekommen könnte. Es ist dann sehr schön, wenn die eigene Leistung so wertgeschätzt wird. Und ich kann mich durch die finanzielle Unterstützung auf mein Studium fokussieren.

Gibt es etwas, was du den Lehrerinnen und Lehrern am Berufskolleg Bottrop bezüglich der Stipendienberatung noch sagen möchtest?

Die Lehrerinnen und Lehrer müssen vielleicht wissen, dass Stipendien nicht nur etwas für Hochbegabte sind. Engagement ist genauso viel Wert und erhöht die Chancen. Und es gibt verschiedene Förderwerke und da ist sicher für den ein oder anderen Schüler etwas dabei. Und die sollten die Lehrerinnen und Lehrer ein wenig im Blick haben.

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