Nichts geht im Verkauf über Praxiserfahrungen. Sich auf jeden Kundentypen einzustellen, stets die richtige Gesprächstaktik oder Verkaufstechnik zu haben oder schlicht zu wissen, wie Kunden aus anderen Ländern und Kulturkreisen ticken, gehört im vernetzten Europa zur Grundlage moderner Verkäufer – auch oder vor allem im Einzelhandel. Im Rahmen eines EUREGIO-Projektes konnten zwei Oberstufenschüler aus dem Bildungsgang Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel an einem zweitägigen Verkäufertraining teilnehmen, gemeinsam mit 30 weiteren Auszubildenden aus Deutschland und den Niederlanden.
Ende Februar fuhren Emirhan Alan und Tim Breer ins Wunderland Kalkar, um am ersten Vormittag ihren niederländischen Buddy kennenzulernen, mit dem sie die jeweiligen Aufgaben gemeinsam lösen mussten. Zu Beginn stand das Büffeln von Vokabeln auf dem Plan, um sich bilingual die unterschiedlichsten zu verkaufenden Produkte wie Wein, Babytrage, Jeans, Apple-Watch sowie ein Outdoor-Wurfzelt näherzubringen. Unterstützt wurden sie dabei nicht nur von Branchenspezialisten, Coaches, sondern auch von Lehrerinnen und Lehrern. Als BKB-Experten standen neben dem EUREGIO-Verantwortlichen Wim Waumans auch das Fachlehrerinnen-Duo Melanie Nottebaum und Kirstin Haucke bereit. „Gemeinsam haben wir Tipps gegeben, um insbesondere die euregionale Kompetenz zu verbessern sowie regionale Kundenwünsche zu artikulieren“, beschrieben die drei BKB-Experten ihre Rolle.
Höhepunkt des Wettbewerbs waren aber natürlich die eigentlichen Verkaufsgespräche am zweiten Tag, als jeweils anderssprachige Kundinnen und Kunden beraten und zum Verkaufsabschluss geführt werden sollten. Am Ende dieses Verkaufsmarathons standen schließlich die fünf niederländischen und die fünf deutschen „Besten der Besten“ fest, die sich am 14. März 2024 im Finale mit ihren eigenen Landesgenossen messen durften. Wim Waumans war voll des Lobes: „Das Ungewohnte und zugleich Bereichernde an diesem Wettbewerb war, dass nicht – wie beim Fußball – „Deutschland“ gegen „die Niederlande“ antrat, sondern dass deutsche und niederländische Buddypaare zusammenarbeiteten und sich gegenseitig darin unterstützten, ein besseres Gespür für die kleineren kulturellen Unterschiede zwischen Verkaufserfahrungen mit Kunden aus dem eigenen und aus dem Nachbarland zu entwickeln.“
Teilnehmer Emirhan Alan zeigte sich ebenfalls sehr glücklich mit dem zweitägigen Event: „Es war eine großartige Erfahrung, an diesem Wettbewerb teilzunehmen, der mir persönlich sehr gefallen hat. Besonders beeindruckend fand ich den interkulturellen Austausch mit niederländischen Schülern sowie mit den Lehrern. Wir konnten viel lernen und wachsen, sowohl persönlich als auch fachlich. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, daran teilgenommen zu haben, und freue mich darauf, auch in Zukunft an solchen interkulturellen Veranstaltungen teilzunehmen.“