Genauso wie die Schüler*innen der 1I und 1G verschlug es auch die Wirtschaftsgymnasiast*innen in die Bundeshauptstadt, um zu einem späteren Zeitpunkt die Berliner Luft zu schnuppern bzw. Abenteuer an der Spree zu erleben. Im Vorfeld der Klassenfahrt hatten die Schüler*innen ein abwechslungsreiches Programm erarbeitet. Neben den Klassikern Brandenburger Tor und Regierungsviertel ging es bspw. auch in die Berliner Unterwelten, um sich in ehemaligen, illegalen Tunnelanlagen flüchtender DDR-Bürger aufzuhalten, oder auch in den Berliner Zoo, um sich die einzigen Panda-Bären Deutschlands beim Fressen und Toben anzuschauen. „Wir haben die Planungen bewusst in die Hände der Klassengemeinschaft gelegt, um so einerseits nur Programmpunkte zu haben, die die Klasse interessieren, und um andererseits, ganz pädagogisch, die Planungs- und Entscheidungskompetenzen der Schüler*innen zu stärken“, so Klassenlehrer Udo Wegmann augenzwinkernd, der mit seiner Kollegin Melanie Nottebaum die Oberstufenklasse 1W21A begleitete und sich mehrfach beim Wettergott für Sonnenschein und warme Temperaturen bedankte.

Weiterer Höhepunkt der Studienfahrt waren aus emotionaler Sicht der Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen, besonders deshalb, da die dortige Besichtigung von Zeitzeugen durchgeführt wurde. Schüler Kilian Schöffler stellte das Stasi-Gefängnis verlassend bedrückt fest: „Es ist schwer zu begreifen, dass Menschen so miteinander umgehen können". Aber es wurde auch politisch, da nach dem Besuch einer Plenarsitzung des Deutschen Bundestages auch ein Gespräch mit dem Abgeordneten Michael Breilmann (CDU) auf dem Programm stand. „Berlin ohne Politik – unmöglich“, so Wegmann, dessen Medienkurs mitsamt Radioequipment den Politiker gehörig ins Schwitzen brachte: „Ich war sehr gespannt auf dieses Treffen und freue mich darauf, unser Gespräch im Radio hören zu können, insbesondere weil die Fragen fundiert waren und den nötigen Biss hatten."

Abgerundet wurde das Programm durch den Aufstieg in die Reichstagskuppel, einen Spaziergang über die Museumsinsel und einen Besuch des Checkpoint Charlie. Ein abendliches Open-Air-Kino am Spreeufer mit dem Titel "Dem deutschen Volke - vom Reichstag zum Bundestag" war nur ein weiteres Puzzleteil einer rundum gelungenen 5-Tage-Woche. Die Schüler*innen waren ebenfalls sehr glücklich über das Programm. So hätte bspw. Bünyamin Kaymakci gerne bei der Plenarsitzung mitdiskutiert: „Es hat mich schon gestört, dass ich zum Thema Sport in der Zukunft nichts beitragen durfte, aber es war spannend, sich die unterschiedlichen Meinungen anzuhören.“ Auf dem Rückweg wurde zudem noch ein Zwischenstopp in der Wolfsburg in Mülheim an der Ruhr gemacht, wo die Klasse Monika Schneider traf, eine Zeitzeugin, die in einem eindringlichen Gespräch von ihrer Flucht aus der DDR, der Gefangennahme sowie dem Freikaufen durch die BRD berichtete.