110 km südlich des arktischen Polarkreises und mitten in der beeindruckenden Natur von Schwedisch Lappland wurde ein neues Kapitel der Auslandsaktivitäten an unserem Berufskolleg aufgeschlagen. Bereits vom 25. April bis zum 8. Mai 2023 unternahmen eine Schülerin und drei Schüler des Berufskollegs Bottrop eine unvergessliche Reise nach Arvidsjaur in der Provinz Norbotten. Dieses Projekt markiert nicht nur den Start unserer Zusammenarbeit mit Schweden, sondern auch eine einmalige Erfahrung für Schülerinnen und Schüler, die dem Bereich Ausbildungsqualifizierung angehören und gerade ihre Schulabschlüsse nachholen.
Dank der Kontakte und des Engagements von Bettina Schneider aus dem Europateam konnte diese Möglichkeit für ein 14-tägiges Auslandspraktikum in Schweden am Berufskolleg Bottrop ins Leben gerufen werden: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, unseren Schülerinnen und Schülern die Chance zu bieten, an diesem magischen Ort die schwedische Kultur und das schwedische Arbeitsleben kennenzulernen und darüber hinaus ihre englischen Sprachkenntnisse zu verbessern.“
Begleitet von Bettina Schneider startete die 4er-Gruppe ins Abenteuer Schweden und richtete sich in ihrem großzügigen, typisch schwedischen Wohnhaus ein, in dem sich die Auslandspraktikanten auch selbst versorgten. In allen Wetterlagen – von einem plötzlichen Wintereinbruch Anfang Mai mit (kniehohem) Schnee und Eis bis zu strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen – ging es zu Fuß oder mit dem Kleinbus zum Praktikumsplatz im Einzelhandel, bei einem Veranstalter für Hundeschlittentouren und Outdoor Events, oder im Catering-Bereich des Flughafenrestaurants. Auf dem Programm standen auch ein unvergesslicher Ausflug nach Storforsen, den größten Stromschnellen Skandinaviens mit spektakulären Ausblicken, sowie Zwischenaufenthalte in Stockholm. Jenny Rose, verantwortlich für den Bereich Ausbildungsqualifizierung, übernahm die Betreuung der Gruppe in der zweiten Woche: „Unsere Schülerin und Schüler hatten die Gelegenheit, in verschiedenen Branchen wertvolle berufliche Erfahrungen zu sammeln. So konnten sie vielfältige Fähigkeiten erlernen und sich auf ihre zukünftigen beruflichen Ziele vorbereiten.
Arvidsjaur ist mit seinen nur rund 4.500 Einwohnern zwar nicht gerade das, was man als Metropole bezeichnen würde, dafür aber ein kulturreiches und faszinierendes Naturparadies, das den Schülern eine einzigartige Möglichkeit bot, die schwedische Kultur und Lebensweise aus erster Hand zu erleben. Jan: „Arvidsjaur wird auch die letzte Wildnis Europas genannt, weil dort um die Stadt herum nur weitläufige Landschaften mit riesigen Wäldern und sehr vielen Seen sind. Außerdem kann man mit Glück Rentiere sehen. Die Straßen sind dort viel leerer als in Deutschland und die Menschen wirken dort viel entspannter.“ Auch Fatma hebt hervor: „Die Menschen behandeln uns dort sehr gut.“ So war auch beim Besuch des Deutschunterrichts der örtlichen Schule Sandbackskolan die große Offenheit und Gastfreundschaft der Schweden zu spüren.
Das Land der Mitternachtssonne und des Nordlichts ist der perfekte Ort für dieses Erasmus+ Projekt, das nicht nur berufliches Wachstum, sondern auch persönliche Entwicklung und kulturellen Austausch fördert. Tobias ist nicht nur von der Hundeschlittentour am letzten Tag seines Praktikums begeistert: „Ich habe einiges an Erfahrung und neuen Eindrücken mitgenommen und bin sehr froh darüber, an diesem Programm teilgenommen zu haben.“ Phil, der sein Praktikum im Coop-Supermarkt absolvierte, resümiert, dass „diese Zeit eine unfassbar schöne und wertvolle Zeit war.“ Weiter sagt er zu der Möglichkeit, ein Auslandspraktikum zu machen: „Ich kann es jedem, der die Chance dazu hat, nur von ganzem Herzen weiterempfehlen.“
Wie gut, dass die Vorbereitungen für einen weiteren Aufenthalt im kommenden Jahr bereits gestartet sind und sich weitere Teilnehmer auf ein Praktikum in Schweden freuen dürfen.