Das generische Maskulinum signalisiert oftmals noch die Dominanz des männlichen über das weibliche Geschlecht. Dass dieses sprachliche Phänomen nicht nur aufgrund Gleichstellung von Mann und Frau überholt ist, sondern erst die aktuelle Zusammensetzung unserer Gesellschaft gar nicht spiegeln kann, sollte logisch sein, denn neben M und W gibt es auch L, G, B, T, Q, I und Co. Vielfalt, Toleranz und Individualität sollten in einer modernen Gesellschaft wie der unsrigen normal sein, doch noch immer gibt es Schwierigkeiten, überall und bei jedem dies zu erreichen. Genau mit diesem Problem, aber auch mit ganz banalen Fragen, z. B. „Wie spreche ich Transgenderpersonen an?“ oder „Wie können wir Schüler*innen sensibilisieren?“ befasste sich eine vom Unterrichtsentwicklungsteam organisierte schulinterne Fortbildung zum Thema „LGBQI“.
Durchgeführt wurde die Veranstaltung von der „Schule der Vielfalt“, einem bundesweiten Antidiskriminierungsnetzwerk. 20 Kolleg*innen nahmen teil, darunter Schulleiter Guido Tewes: „Ich halte diese Veranstaltung für sehr wichtig, da unsere Schülerschaft immer vielfältiger wird und wir als Lehrer*innen damit umgehen können müssen, um jedem Lernenden an unserer Schule die gleichen Chancen zum Erreichen der Ziele zu geben. Im Rahmen der Fortbildung ging es neben einer begrifflichen Differenzierung der unterschiedlichen Geschlechter vor allem um Techniken des Umgangs mit Transfeindlichkeit und Homofeindlichkeit. „Was ich mitnehme, ist vor allem, der Aspekt, dass nicht die Person mit ihrem Geschlecht in den Mittelpunkt gerückt wird, sondern die Feindlichkeit. Das war für mich besonders erhellend“, so Sandra Tavilla im Anschluss. Auch das konsequente Unterbinden von homo- oder transfeindlichen Sprüchen sei enorm wichtig, vor allem wenn man bedenkt, dass die Suizidrate bei LGBTQ deutlich erhöht ist.