Mit mehreren starken Aktionen hat unsere Schülervertretung auf eine Veranstaltung der AfD reagiert, die im Lichthof unserer Schule stattgefunden hat. Den SV-Mitgliedern war der „AfD-Bürgerdialog“ vor allem ein Dorn im Auge, da das Berufskolleg mit dem Gütesiegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet ist, nun aber von einer Partei, die vom Oberverwaltungsgericht NRW als Verdachtsfall hinsichtlich rechtextremistischer Bestrebung eingestuft wurde, für eine Parteiveranstaltung genutzt werden durfte. Ebenfalls bemerkenswert: Als Veranstaltungsort wurde ausgerechnet der Raum ausgewählt, in dem vor nicht einmal einem Jahr eine an die Gräueltaten Bottroper Nationalsozialisten während der Reichspogromnacht erinnernde Gedenktafel installiert wurde.
Schon im Vorfeld hat die SV daher einen offenen Brief an die Stadtverwaltung und OB Bernd Tischler geschrieben, in dem sie u.a. ihre Sorgen über einen möglicherweise gestörten Schulfrieden zum Ausdruck brachte und die Stadtspitze aufforderte, eine Vermietung der Schule für solche Zwecke zu unterlassen. „Am Berufskolleg lernen rund 2000 Schüler aus mehr als 50 Nationen friedlich mit- und voneinander. Für uns ist es unvereinbar, dass eine zum Teil als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei im Lichthof unserer Schule tagen darf“, heißt es in dem Brief.
Des Weiteren wurden von der SV – unterstützt durch das Team „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ - für eine schulinterne Demokratie-Veranstaltung farbenfrohe Banner mit Aufschriften wie „Love sees no colour“ oder „Stop Racism!“ erstellt und etwas früher als ursprünglich geplant dekorativ im Lichthof aufgehängt.
Schlussendlich stellten sich unsere Schülersprecher sogar bei der vom Bündnis Buntes Bottrop veranstalteten Protest-Kundgebung auf der Wiese vor dem Berufskolleg auf die Bühne und zitierten vor gut 450 Demo-Besuchern aus ihrem offenen Brief. Das Publikum honorierte den Auftritt mit viel Beifall und auch OB Tischler lobte die SV ausdrücklich für ihren Mut und ihr Engagement für Toleranz, Demokratie und Weltoffenheit einzustehen.
Klaus Lohmann, der in seiner Funktion als SV-Lehrer viele Gespräche mit den SV-Schülern führte, achtete darauf, dass seitens der Schule kein AfD-Bashing erfolgte, sondern fundiert recherchierte Fakten die Kritik an der Veranstaltung untermauern. „Ich glaube, die SV hat hier einen wirklich positiven und couragierten Beitrag geleistet und gelernt, wie man sich politisch engagieren kann. Ich glaube zudem, dass die beteiligten Schülerinnen und Schüler sich persönlich weiterentwickelt haben und sich lange an ihre hier geleisteten Beiträge erinnern werden“, so Lohmanns Fazit.
Über das Engagement der SV wurde nicht nur in lokalen Printmedien berichtet, auch der WDR holte unsere Schülervertretung vor die Kamera. Hier der Link zur TV-Reportage:
https://www.ardmediathek.de/video/lokalzeit-ruhr/lokalzeit-ruhr-oder-18-09-2024/wdr-essen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtNjVhZjMxYTUtYzEzNi00MDhkLTg5MjgtMGZmMTlhMmEyNDU4
